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Ex situ-Kulturen

Im Rahmen einer „Globalen Strategie zur Konservierung der Pflanzen“ hat sich Deutschland verpflichtet, für die Erhaltung wild lebender Pflanzen Sorge zu tragen. Neben dem Schutz der Lebensräume ist es in vielen Fällen notwendig, die Pflanzen ausserhalb dieser Lebensräume zu vermehren. Eine solche kontrollierte Kultur wird als „Ex situ-Kultur“ bezeichnet. Langfristig verfolgt sie immer das Ziel, die Pflanzen wieder an ihrem natürlichen Standort anzusiedeln.

Die Kultur seltener und/oder gefährdeter Pflanzen-Arten gehört mit zu den originären Aufgaben eines Botanischen Gartens und stellt einen Beitrag zum Erhalt der Biologischen Vielfalt dar. Ungefähr 15 % der im Botanischen Garten kultivierten Pflanzen sind gefährdet und/oder stehen unter Schutz.

Schutzsammlung einheimischer Wildpflanzen

Im Botanischen Garten der HHU werden zur Zeit Ex situ-Kulturen von 14 gefährdeten Arten betreut, die in Deutschland beheimatet sind. Als Beispiel sei der Zarte Gauchheil [Anagallis tenella (L.) L.] genannt. Dies ist eine kleine, unscheinbare Pflanze, die auf kurzrasigen, sehr feuchten Weiden vorkommt und vom Aussterben bedroht ist. In NRW gibt es nur noch ein sehr kleines Verbreitungsgebiet in der Nähe von Salzkotten. Bei Bauvorhaben in NRW ist der Zarte Gauchheil „planungsrelevant“.

Die Ex situ-Aktivitäten werden im Rahmen des Verbands Botanischer Gärten e.V. durch die Arbeitsgruppe „Erhaltungskulturen einheimischer Wildpflanzen“ koordiniert. Fast alle hochgradig gefährdeten Pflanzen der BRD sind schon in die verschiedenen Gärten aufgenommen worden.

Verantwortlichkeit: