Südafrika – Flora, Geologie & Klima
Die artenreiche Flora Südafrikas – die Capensis
Die Pflanzenwelt der Erde hat sich im Laufe der Erdgeschichte an die jeweils herrschenden Bedingungen angepasst und sich dadurch in den verschiedenen Lebensräumen unterschiedlich entwickelt. Die Artzusammensetzung in den einzelnen Regionen der Erde hängt vom Klima, von der erdgeschichtlichen Entwicklung, den geologischen Gegebenheiten und den dadurch bedingten Isolationsbarrieren ab.
Die Kapregion, Australien, die Antarktis und das südlichste Südamerika waren Teile des Südkontinents Gondwana, der im Mesozoikum im Laufe von Jahrmillionen auseinanderbrach. Die vor 220 Millionen Jahren erfolgte Trennung Afrikas von Australien spiegelt sich bis zur Gegenwart in der Verbreitung von Verwandtschaftsgruppen wider. Pflanzen Südafrikas haben zum Teil eine engere Beziehung zur Flora Australiens als zu der Südamerikas und des tropischen Afrikas.
Die Biosphäre lässt sich in 7 Florenreiche (Ozeanisches Florenreich, Holarktis, Neo- und Paläotropis, Australis, Antarktis und Capensis) unterteilen. Die Capensis ist das kleinste Reich und das einzige, das sich nur auf ein Land konzentriert. Sie wird durch ihren extremen Reichtum verschiedener Pflanzenarten charakterisiert (ca. 9.600 Arten der Gefäßpflanzen) von denen ca. 70 % endemisch sind, d.h. diese Arten findet man sonst nirgendwo auf der Erde. Oft sind sie nur auf ein sehr keines Gebiet beschränkt. Der dominierende Vegetationstypus ist der Fynbos, der 80% der Arten des Florenreiches beheimatet. Weitere Biome der Capensis sind: Sukkulenten-Karoo, Wald, Buschland, Grasland, Savanne, Nama Karoo, Wüste. Die Vielfalt der Vegetation und ihre starke Gliederung in sehr unterschiedliche Biome sind auf die Besonderheiten von Geologie und Klima Südafrikas zurückzuführen.
Geologische und geografische Gliederung
Die Landmasse Südafrikas ist schon sehr alt, und der Gebirgssockel war bereits Teil des Südkontinents Gondwana, der vor etwa 300 bis 100 Millionen Jahren zerbrach. Durch die anschließenden — über Jahrmillionen andauernden — geologischen Vorgänge bildete sich das heutige Profil.
Südafrika ist im Westen, Süden und Osten von einem Gebirgswall (Great Escarpment) umgeben. Das Landesinnere ist eine muldenförmige Hochfläche (Highveld, 900-1.700 m), die nach Norden, zum abflusslosen Kalahari Becken hin, allmählich abfällt. Das Escarpment erreicht im Osten Höhen von fast 4000 Metern. Im Süden und im Westen liegen die höchsten Erhebungen bei 2.000 Metern. Die Randstufe fällt steil zur Küstenebene ab.
Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten in Richtung Indischer Ozean. Nur der längste Fluss, der Oranje (1.860 km) fließt nach Westen und mündet in den Atlantischen Ozean. Die Wasserstände dieser Flüsse schwanken sehr stark.
Klima
Die klimatischen Bedingungen in Südafrika sind von Höhenlage und Nähe zum Meer abhängig. Weite Bereiche Südafrikas liegen im Bereich der Subtropen. Im Vergleich zu Gebieten mit ähnlicher Breitenlage sind die Temperaturen in vielen Regionen jedoch niedriger. An der Westküste sorgt der kalte Benguela-Meeresstrom für gemäßigte Temperaturen und geringen Niederschlag, wodurch eine Küstenwüste entsteht.
Im zentralen Hochland ist es die Höhenlage (Johannisburg liegt auf 1.753 m), die auch im Hochsommer das Thermometer kaum über 30 Grad klettern lässt. Im Winter sinken die Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt. Lediglich an den Küsten ist es dann wärmer.
Da die umgebenden Gebirgsketten eine Regenbarriere darstellen, bleiben die Niederschläge im Highveld gering und sorgen in der Karoo für halbwüstenartige Bedingungen. Niederschläge fallen vorwiegend in den Sommermonaten, außer im westlichen Kap, das zu den Winterregengebieten zählt. Die Küstenebene mit einer Breite von 20 bis 250 km (Lowveld) ist im Bereich des Indischen Ozeans niederschlagsreich und fruchtbar.